Allgemeines zur Auswirkung invasiver Arten auf regionale Biodiversität
Was bedeutet Biodiversität?
Als Biodiversität (Vielfalt des Lebens) bezeichnet die Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft. Biodiversität beinhaltet:
- die Vielfalt unterschiedlicher Arten als auch innerhalb einer Art (taxonomische Diversität)
- die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten sowie die Diversität aller Organismen eines Lebensraums (genetische Diversität)
- die Vielfalt an Biotopen und Ökosystemen sowie an Ökosystemfunktionen wie Bestäubung und Samenverbreitung (ökologische und funktionale Diversität)
- die Vielfalt an Verhaltensweisen von Tieren (kulturelle Vielfalt).
Begriffe wie Artenvielfalt oder biologische Vielfalt werden häufig synonym verwendet. Laut der obigen Definition ist das Konzept der Biodiversität jedoch umfassender als der Begriff der Artenvielfalt. Dieser ist lediglich ein Maß für die Anzahl an Arten. Artenvielfalt ist also strenggenommen nur ein Teilaspekt der Biodiversität.
Quelle: Biodiversität – Vielfalt des Lebens. In: Max-Planck-Gesellschaft. o. J.
Welche Auswirkungen bestehen grundsätzlich bei Einwanderung invasiver (nicht-einheimischer) Arten, ob Pflanzen oder Tiere?
Invasive Arten beinträchtigen regionale Ökosysteme, die sich über lange Zeiträume eigenständig entwickelt haben und sich an die gegebenen ökologischen und klimatischen Bedingungen und Veränderungen angepasst haben. Diese gebietsfremden Organismen dringen in etablierte Lebensräume ein und verändern aufgrund ihrer konkurrenzstärkeren Eigenschaften (z. B. schnelleres Wachstum, höhere Reproduktionsraten, Resistenz gegen lokale Krankheiten oder effizientere Ressourcennutzung) den bestehenden biodiversen Bestand einer Region.
Auf welchen Wegen werden ortsfremde Arten verbreitet und invasiert?
Ortsfremde Arten werden primär durch menschliche Aktivitäten verbreitet. Der globale Handel transportiert unbeabsichtigt Organismen in Ballastwasser, Transportcontainern oder als blinde Passagiere. Besonders bedeutsam sind der internationale Pflanzen- und Tierhandel, bei dem exotische Arten gezielt eingeführt werden, sowie der Tourismus und Warenverkehr. Natürliche Ausbreitungswege umfassen Klimaveränderungen, die neue Lebensräume eröffnen, sowie Verkehrswege wie Straßen und Wasserstraßen, die als Ausbreitungskorridore dienen.
Entscheidend für die erfolgreiche Invasion sind günstige Umweltbedingungen, das Fehlen natürlicher Feinde und die hohe Anpassungsfähigkeit der eingeschleppten Arten. Städtische Räume mit ihren veränderten Umweltbedingungen begünstigen zusätzlich die Etablierung gebietsfremder Organismen. Die Komplexität der Ausbreitung resultiert aus dem Zusammenspiel menschlicher und ökologischer Faktoren.
- Worin liegt die Beeinträchtigung für die einheimische Biodiversität … und welchen wirtschaftlichen Schaden richten sie an?
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- Verdrängung einheimischer Arten bis hin zum Aussterben
- Veränderung von Lebensräumen
- Beeinflussung von Ökosystemfunktionen wie Nährstoffkreisläufe oder Bestäubungsmuster
- Störung von Nahrungsketten und -netzen
- Krankheitsübertragung für neue Krankheitserreger, die von einheimischen Arten nicht bekämpft werden können
- genetische Veränderungen durch Hybridisierung
- Konkurrenz um Ressourcen wie Nahrung, Wasser und Lebensraum
- Veränderung der Bodenchemie durch invasive Pflanzen. Dies kann auch zur Folgeerscheinung werden, wenn sich die Flora durch die fehlende Bestäubungsleistung aus Mangel an Bienen (verursacht durch die Vvn), zu verändern beginnt
- Verstopfung von Wasserwegen durch invasive Wasserpflanzen
Welchen wirtschaftlichen Schaden richten invasive Arten an?
Zu den Millionen-Schäden in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, Imkerei und im Gartenbau etc. kommen Kosten für Bekämpfungsmaßnahmen und Prävention hinzu. Aber auch an Gesundheitskosten durch allergieauslösende Pflanzen oder Tiergifte (wie bei der Vvn) und Reparaturen von beschädigter Infrastruktur, etwa bei der Verstopfung von Einlassrohren in Fabriken, Kraftwerken oder Wasseraufbereitungsanlagen durch invasive Muscheln ist zu denken.
Der Einfluss der Vespa velutina nigrithorax auf die heimische Biodiversität
Die Vvn ist 2004 in Europa angekommen und seit 2014 in Deutschland registriert. Derzeit gibt es keine umfassenden Studien oder Statistiken zu ihrem Einfluss auf die jeweilige regionale Biodiversität.
- Vvn zerlegt Insekt
- Velutina mit Wespe (Filet)
- Vvn Einzeltier mit zerlegtem Insekt