©:Foto: Ralf Claaßen - Freigegeben für die Velutina Army

🛠 Präparation von Wespen und Hornissen mit Epoxidharz

Ralf Claaßen, Fachberater für Wespen und Hornissen, hat uns freundlicherweise ein hilfreiches Turtorial zur fachgerechten Präparation dieser Insekten zur Verfügung gestellt. Er setzt gezielt auf anschauliche Präparate, um in Beratungsgesprächen, Schulungen und öffentlichen Aufklärungsveranstaltungen fundiertes Wissen zu vermitteln. Das Video wurde auf seinem YouTube-Kanal hochgeladen und bietet eine praxisnahe Anleitung für die Präparation.

Für die invasive Vespa velutina nigrithorax selbst ist keine Genehmigung notwendig.
Für andere (heimische und geschützte) Wespen- und Hornissenarten ist gemäß § 45 (7) Nr. 3 BNatSchG eine Ausnahmegenehmigung erforderlich, wenn diese gesammelt, präpariert oder besessen werden sollen. Diese Genehmigung kann bei den zuständigen Unteren Naturschutzbehörden beantragt werden. Hier geht es zum Gesetzestext.

Konservierung mit Kunstharz – Praktisch und langlebig

Um die Tiere fachgerecht und gleichzeitig transportfähig aufzubereiten, nutzt Ralf eine bewährte Methode: das Eingießen in Epoxidharz. Das so entstehende Präparat ist nicht nur langlebig und stabil, sondern auch ein effektives Mittel in der Umweltbildung. Mithilfe einer Vakuumpumpe wird das Harz luftblasenfrei verarbeitet, wodurch die Tiere besonders detailgetreu konserviert werden können. Kleinere Kratzer bekommt man mit normaler Autopolitur meistens wieder raus. Bei tieferen Kratzern braucht man etwa 5–6 Schleifgänge – von grob bis fein – und danach nochmal mit Politur drüber, damit alles wieder schön glatt und glänzend wird.

Hier die To-Do Liste:

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Vespa velutina nigrithorax im Glas©:Foto: Kevin - Freigabe für die Velutina-Army

Anja im WDR: Einsatz gegen die Asiatische Hornisse

Am 17. April 2025 war Anja in der WDR-Sendung Lokalzeit Bergisches Land zu sehen. Als engagierte Wespen- und Hornissenberaterin und Mitglied der Velutina Army setzt sie sich aktiv gegen die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) ein. In dem Beitrag berichtete sie eindrucksvoll über die Herausforderungen, die diese invasive Art für unser Ökosystem und unsere heimischen Bienen mit sich bringt.

Anja erklärte, wie wichtig es ist, Nester frühzeitig zu erkennen und zu melden. Wer den Beitrag verpasst hat, kann ihn hier (ab Minute 6:00) in der Mediathek ansehen.

Wir sind stolz auf Anjas Einsatz – und sagen: Danke!

Embryonalnest Vvn©:Foto: Nicole König (freigegeben für die Velutina Army)

Achtung – Vespa velutina Sichtungen gemeldet!

In den letzten Tagen wurden neue Sichtungen der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) in folgenden Regionen uns gemeldet:

14.04.
• 68753 Waghäusel-Kirrlach & Wiesental
• 69198 Schriesheim
• 76316 Malsch
• 76332 Bad Herrenalb
• 76571 Gaggenau
• 76661 Philippsburg
• 77839 Lichtenau
• 41836 Hückelhoven
• 52538 Süsterseel / Gangelt
• 33824 Werther
• 42277 + 42329 Wuppertal

16.04.
• 63067 Offenbach

17.04.
• 77723 Gengenbach

19.04.
• 42857 Remscheid

Bitte bleibt aufmerksam und meldet Sichtungen mit möglichst genauem Standort und Foto über die bekannten Meldeportale oder Apps.

Wir freuen uns auch über eine Zweitmeldung in unserer Whats-App Gruppe – hier der Link
Jede Meldung hilft bei der Eindämmung!

Aktuelle Sichtungen erfahrt ihr immer auf unserem Instagram-Profil Instagram velutina.army

Vespa velutina am Locktopf©:Foto: Jan - Freigabe für die Velutina-Army
Vvn Nest am Vordach - dunkle Stellen sind frisch angebautes Material©:Foto: Michael Gues (freigegeben für die Velutina Army)

Vespa velutina nigrithorax und ihre Nester

Die Asiatische Hornisse baut kunstvolle Nester, die sich in zwei Haupttypen gliedern:

Primärnester und Sekundärnester

Die Nester haben unterschiedliche Funktionen und Standorte, die im Verlauf des Jahres variieren:

Frühjahr ~ Das Embryonalnest

Es ist die früheste Entwicklungsphase eines Hornissennests, das von einer Königin im Frühjahr gegründet wird. Es handelt sich um ein kleines, provisorisches Nest, das die Königin alleine baut, um ihre ersten Arbeiterinnen groß zuziehen.
Die hier groß gezogenen, ersten Arbeiterinnen sind deutlich kleiner als die der folgenden Generationen.

Merkmale:

Größe und Aussehen:
Es ist klein, meist nicht größer als ein Golfball oder eine Orange.
Besteht aus einer papierartigen Masse, die die Königin aus gekautem Holz und Speichel herstellt.
Enthält nur wenige Waben (oft weniger als zehn), in denen die ersten Eier abgelegt werden.

Lage:
Häufig in geschützten Bereichen wie unter Dächern, in Schuppen, Garagen oder Büschen.
Die Königin wählt Orte, die vor Regen und Wind geschützt sind. Die Nester hängen nicht sehr hoch, oft auf Augenhöhe oder tiefer.

Bewohner:
Zunächst nur die Königin, die das Nest alleine baut, die Eier legt, ggf. wärmt, jagt und die ersten Larven füttert. Sobald die ersten Arbeiterinnen schlüpfen, übernehmen diese die Aufgaben des Nestbaus, der Jagd und der Brutpflege. Es gibt eine ganz kurze Phase, meist wenige Tage, in der die Königin und erste Arbeiterinnengeneration sich gemeinsam um das Nest & die Larven kümmern. Die Königin widmet sich danach einzig der Eiablage.

Primärnest

Entstehung und Funktion:
Das Primärnest entsteht durch das Embryonalnest. Sobald die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, übernehmen diese den Nestbau, die Jagd und die Pflege der Brut.

Größe und Standort:
Größe: Anfangs klein, Wachstum bis zu 40 cm Durchmesser.
Standorte: geschützte Orte in Bodennähe, z. B.: Schuppen, Dachböden, Garagen, Hecken, hohle Baumstämme
Oft liegt das Primärnest an windgeschützten Stellen.

Weiterentwicklung:
Mit dem Wachstum der Kolonie und der Vermehrung der Arbeiterinnen wird das Primärnest meist aufgegeben, weil es zu klein wird/ist. Rund 70 % der Nester ziehen in ein größeres Sekundärnest um, das für die Hauptsaison besser geeignet ist. die restlichen ca. 30 % werden zu Sekundärnestern ausgebaut.

Sommer ~ Sekundärnest (Hauptnest)

Entstehung und Funktion:
Das Sekundärnest wird von den Arbeiterinnen gebaut, sobald genügend Individuen in der Kolonie vorhanden sind.
Es dient als Hauptsitz der Kolonie und beherbergt: Die Königin, Arbeiterinnen, später Jungköniginnen und Drohnen.
Anfangs kann es sein, dass die Königin zwischen Primär- und Sekundärnest pendelt.
Es bleibt während der aktiven Saison bis zum Herbst, teils in den Winter hinein, in Nutzung.

Größe und Standort:
Größe: sehr groß, mit einem Durchmesser von bis zu 1 Meter.
Flugloch: Es liegt anfangs unten und wird dann im späteren Ausbau seitlich hochgezogen.
Standorte: Häufig hoch in Bäumen (10 – 25 Meter), manchmal auch an Gebäuden, in exponierten, sonnigen Stellen – solche Standorte bieten Schutz vor Feinden und Witterung. Das Nest ist außerordentlich gut gedämmt – die Außenhülle ist nicht selten ca. 3 cm dick und hat ausgezeichnete isolierende Eigenschaften. Damit kann ein Nest auch bei Minusgraden noch vollständig aktiv sein.

Weiterentwicklung:
Im Herbst erreicht das Sekundärnest seine maximale Größe und kann tausende von Hornissen beherbergen. Das Nest wird bis in den Winter genutzt, bevor die Kolonie allmählich abstirbt. Lediglich die Jungköniginnen überleben, indem sie sich in geschützte Winterquartiere zurückziehen. Das Nest wird nicht wiederverwendet, sondern jedes Jahr neu gebaut.

Neststruktur und Bauweise

Größe und Form:
Die Nester sind meist rund bis eiförmig und können einen Durchmesser von 60 – 90 cm erreichen.
Sie bestehen aus papierartigem Material, das durch die Kombination von zerkautem Holz und Speichel entsteht.

Äußerer Aufbau:
Die äußere Schicht schützt das Nest vor Witterung und Feinden. Die Außenhülle ist oft ca. 3 cm stark und isoliert das Nest hervorragend.
Die Oberfläche zeigt oft ein gestreiftes, grau-braunes Muster. Dunkle Stellen am Nest sind die frisch angespuckten, angebauten Bereiche – und sind ein deutliches Zeichen dafür, dass das Nest aktiv ist.

Innerer Aufbau:
Das Nest enthält mehrere horizontale Wabenetagen mit hexagonalen Zellen.
Es gibt:
* Brutzellen für Larven und Puppen
* größere Zellen für Drohnen und Königinnen
Der Eingang ist meist klein und unten positioniert, um die Verteidigung zu erleichtern.

Standorte:
Typischerweise hoch in Bäumen (10–25 Meter über dem Boden).
Gelegentlich in Gebäuden/Fassaden, Hohlräumen im Dach, Hecken, am Boden (!) oder Sträuchern.
Es gab auch schon welche in Gartenhäckslern, Grills, aber auch schon in über 30 m Höhe.