🛠Präparation von Wespen und Hornissen mit Epoxidharz
Ralf Claaßen, Fachberater für Wespen und Hornissen, hat uns freundlicherweise ein hilfreiches Turtorial zur fachgerechten Präparation dieser Insekten zur Verfügung gestellt. Er setzt gezielt auf anschauliche Präparate, um in Beratungsgesprächen, Schulungen und öffentlichen Aufklärungsveranstaltungen fundiertes Wissen zu vermitteln. Das Video wurde auf seinem YouTube-Kanal hochgeladen und bietet eine praxisnahe Anleitung für die Präparation.
FĂĽr die invasive Vespa velutina nigrithorax selbst ist keine Genehmigung notwendig.
Für andere (heimische und geschützte) Wespen- und Hornissenarten ist gemäß § 45 (7) Nr. 3 BNatSchG eine Ausnahmegenehmigung erforderlich, wenn diese gesammelt, präpariert oder besessen werden sollen. Diese Genehmigung kann bei den zuständigen Unteren Naturschutzbehörden beantragt werden. Hier geht es zum Gesetzestext.
Konservierung mit Kunstharz – Praktisch und langlebig
Um die Tiere fachgerecht und gleichzeitig transportfähig aufzubereiten, nutzt Ralf eine bewährte Methode: das Eingießen in Epoxidharz. Das so entstehende Präparat ist nicht nur langlebig und stabil, sondern auch ein effektives Mittel in der Umweltbildung. Mithilfe einer Vakuumpumpe wird das Harz luftblasenfrei verarbeitet, wodurch die Tiere besonders detailgetreu konserviert werden können. Kleinere Kratzer bekommt man mit normaler Autopolitur meistens wieder raus. Bei tieferen Kratzern braucht man etwa 5–6 Schleifgänge – von grob bis fein – und danach nochmal mit Politur drüber, damit alles wieder schön glatt und glänzend wird.
Hier die To-Do Liste:
đź§Ş Verwendete Materialien:
- Vakuumpumpe
- Epoxidharz
- Silikonformen:
Form 1
Form 2
Form 3
âś… Vorbereitung
- (ggf. Genehmigung einholen)
- Insekt trocknen: Das Tier sollte vollständig trocken und möglichst sauber sein (z. B. mit Pinsel von Schmutz befreien, sollte Kieselgur benutzt worden sein, funktioniert das nicht )
- Geeignete Form wählen: Passende Silikonform (Größe und Tiefe je nach Tier)
- Arbeitsplatz schützen: Unterlage, Handschuhe, ggf. Atemschutz verwenden – Harz kann gesundheitsschädlich sein
- Harz & Härter abmessen: im Verhältnis 50:50 – aber nicht nach Gewicht, sondern einfach nach Menge. Dafür nimmt man so kleine Plastik-Schnapsgläschen, das reicht zum Abmessen völlig aus.
đź§Ş EingieĂźen
- Harz anmischen: 50:50 Harz und Härter nach Menge (nicht Gewicht).
- Behälter in warmes Wasser stellen: Ca. 50 Grad, um das Harz flüssiger zu machen, dann gut durchrühren.
- Vakuumpumpe nutzen: Luftblasen aus der Mischung ziehen.
- Erste Schicht gießen: Dünn eingießen, dann ca. 2 Stunden anziehen lassen, bis es zähflüssiger wird.
- Insekt positionieren: Insekt mit Pinzette exakt ausrichten.
- 24 Stunden aushärten lassen
- Form auffüllen: Restliches Harz langsam nachgießen, bis das Insekt vollständig bedeckt ist – wichtig, weil die Insekten hohl sind und sonst oben schwimmen.
- 2 Stunden warten: Beobachten, ob noch Luftblasen nach oben steigen, und gegebenenfalls mit der Vakuumpumpe nachhelfen.
⏳ Aushärtung
- Blasen prüfen: Kleine Luftblasen mit dem Stabfeuerzeug an der Oberfläche entfernen
- Ruhezeit einplanen: Mindestens 24 Stunden aushärten lassen (abhängig vom Harztyp)
- Aus der Form lösen: Vorsichtig herausnehmen – fertig!
Tipp:
Für besonders schöne Ergebnisse kann das fertige Präparat später noch poliert oder auf einen Sockel montiert werden – ideal für Ausstellungen oder Beratungseinsätze.
Hier geht es zum Anwendungsvideo (YouTube)
Wir bedanken uns bei Ralf Claaßen ganz herzlich für das tolle Tutorial zur Präparation der Wespen und Hornissen.