Nester melden in den Bundesländern

Baden-Württemberg

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Bayern

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Berlin

©:Berlin E-Mail an Dr. Melanie von Orlow: 

Brandenburg 

E-Mail an den Landesverband Brandenburgischer Imker 

Bremen

©:Bremen E-Mail an die Umweltbehörde:  Portal Ahlert: https://www.neobiota-nord.de/de/ahlert-nord/

Hamburg

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Hessen

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Mecklenburg-Vorpommern  Zum Meldeportal

Niedersachsen 

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Nordrhein-Westfalen 

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Rheinland-Pfalz 

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Saarland 

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Sachsen

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Sachsen-Anhalt

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Schleswig-Holstein 

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Thüringen 

©:Thüringen E-Mail an Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, Referat 31: p

Entfernungsrechner

Berechnung der Entfernung mit Hilfe der Fluggeschwindigkeit

Wie weit ist oder kann das Nest der Vvn vom Locktopf bzw. aktuellen Standort entfernt sein? Die Information ist extrem wichtig für die Nestsuche via Triangulation.
Für eine grobe Entfernungsbestimmung wird die folgende Berechnungsmethode empfohlen:

  1. Berechnung:
    • Minimum: Sekunden der Flugzeit × 6,0 ÷ 2
    • Maximum: Sekunden der Flugzeit × 6,5 ÷ 2
    • Die Verweildauer im Nest wird dabei nicht abgezogen
    • Berechnungshilfe: Entfernungsrechner
  2. Praxis:
    • bei warmem Wetter fliegen die Tiere schneller, die maximale Entfernung liegt häufig etwas über den berechneten Werten
    • zusätzlich von der Flugzeit abgezogene Verweildauern (z. B. 36-45 Sekunden) sind laut Erfahrungsberichten unzuverlässig (Quelle: WA-VAH, Dirk Wacker, 13.09.2024)
  3. hilfreiche Kartentools zur Nestsuche findest Du HIER
Vvn Einzeltier am verengten Flugloch einer Bienenbeute©:Foto: Nicole König (freigegeben für die Velutina Army)
Vvn Einzeltier am verengten Flugloch einer Bienenbeute

Nest entdeckt – was ist zu tun?

Allgemeine Sicherheitshinweise:
Bitte versucht nicht, das Nest „mal eben schnell“ selbst zu entfernen. Die Vespa velutina nigrithorax (Vvn) zeigt sich in Nestnähe äußert aggressiv, verteidigt das Nest lang anhaltend mit einer Vielzahl von angreifenden Tieren.

Was ist zu tun?

  • Einzeltiere sind meist nicht aggressiv
  • bitte beobachte die Flugtiere mit Abstand
  • fotografiere das Nest – am besten mit aufsitzenden Tieren
  • melde die Sichtung über das entsprechende Meldeportal der Bundesländer
  • Nochmal: versuche AUF GAR KEINEN FALL das Nest eigenständig zu entfernen!
  • Hinweis für Imker: ein einfacher Imkeranzug bietet KEINEN ausreichenden Schutz bei der Näherung an ein Nest

Im Video unten von Thomas Beissel befindet sich nur eine Kamera im Raum und es wurde lediglich 1x an den Balken geschlagen. Es ist niemand im Raum der Wärme oder CO2 abgibt oder wild um sich schlägt.
Das Nest ist ein verhältnismäßig kleines Primärnest mit einer geringen Anzahl Tiere:

 

Video von Yvonne Ilk zu Aggressivität am Nest – es ist ein Sekundärnest mit einer großen Anzahl Tiere.

Kennzeichnen der Tiere

Um Nester der Asiatischen Hornisse Vespa velutina nigrithorax (Vvn), zu suchen und zu finden, müssen die Tiere, die man auf Futterquellen entdeckt oder bereits auf Locktöpfe/Dochttöpfe konditioniert hat, markiert werden. Mit den markierten Tieren kann man dann Flugrichtungen und Flugzeiten bestimmen. Zum Markieren eignen sich Markierstifte, wie man sie auch für die Zeichnung von Honigbienen-königinnen verwendet. Gefangen wird das Tier mit Netz oder Schleier und wird dann in ein Zeichenröhrchen (für Honigbienen), o.ä. überführt. Man kann die Vvn auch durch den Schleier markieren, wenn man keinen Kescher und/ oder Zeichengeräte dabei hat. Lies hierzu auch gern den Beitrag zur Triangulation.


Grundausstattung Kennzeichnen und Suchen:

  • Locktopf/ Dochttopf 
  • Kescher oder Schleier zum Abfangen
  • Zeichengeräte: Fang- Clip/ Clip- Fänger, Röhrchen zum Markieren von Bienenköniginnen
  • Markierstifte ( Im Imkereibedarf erhältlich)
  • Kompass
  • Fernglas
  • Stoppuhr
  • Notizblock/ Handy

Vvn Grundausrüstung Nestsuche©:Foto: (freigegeben für die Velutina Army) Jutta Kalff
Vvn Grundausrüstung Nestsuche

Erfahrungsberichte:

Es wurde nachgewiesen, dass Hornissen, deren Abdomen kleine Markierungen (z. B. Punkte) aufweisen, schneller und zuverlässiger zurückkehren als solche, deren Markierungen groß und dick aufgebracht sind.

Beispiel: Tiere mit kleinen Punkten kamen gleichzeitig, während eine dick markierte Hornisse erst nach der doppelten bis dreifachen Zeit zurückkehrte.(Quelle: WAG-VAH, A. Häußler-Wellenreuther, 04.11.2024)

Aktionsradius der asiatischen Hornisse (Vvn)

Der Aktionsradius der Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax, Vvn) variiert im Jahresverlauf.
  • Primärnester (früher Jahresverlauf): Die Hornissen bewegen sich in einem Umkreis von etwa 300 m.
  • Sekundärnester (ab Sommer): Der Radius erweitert sich bis auf 1000m. Praxisbeispiele aus dem Jahr 2023 weisen darauf hin, dass Sekundärnester oft in einem Abstand von 450–500 m zum Primärnest vorkommen.
  • Späterer Jahresverlauf: Die Hornissen können einen Aktionsradius von mehr als 1000 m erreichen. (Quelle: WAG-VAH, Anja, 05.11.2024
  • Bei Nahrungsmangel sind deutlich größere Aktionsradien möglich.

Im nächsten Jahr können Jungköniginnen bis zu 60/80km entfernt vom „alten“ Nest ihr eignes, neues
Nest gründen.

Detail Asiatische Hornisse auf Wabe©:Foto: Thomas Beissel (freigegeben für die Velutina Army)
Detail Asiatische Hornisse auf Wabe
©:Foto: Carsten Emser (freigegeben für die Velutina Army)

Nester und Standortsituation

Allgemeines zu den Nestern und der Standortsituation der Asiatischen Hornisse Vespa velutina nigrithorax (Vvn)

Vespa velutina nigrithorax baut zwei Arten von Nestern: Primär- und Sekundärnester. Die werden wie folgt unterschieden:

Im Frühjahr, wenn die Temperaturen ansteigen und die junge, im Herbst begattete Königin ihre Winterstarre beendet, baut sie ein kleines, erstes Nest, welches zunächst als Embryonal– und später als Primärnest bezeichnet wird. Das Primärnest enthält in der Regel bis zu 4 vertikal ausgerichtete kleine Brutteller. Dieser erste Nestbau findet in weitestgehend frostfreien, geschützten Bereichen statt. Bisher nachgewiesene Standorte für Primärnester sind:

  • Totholz
  • Kaminholzstapel
  • Hecken
  • Erdlöcher
  • Keller
  • Schuppen
  • Kanalschächte
  • Dachvorsprünge/ Dächer
  • unter Grillhauben
  • zusammengeklappte Sonnenschirme
  • Aufbewahrungsboxen für Polsterauflagen
  • Kompostboxen

Nach Schlupf der ersten Brut, die in der Regel hauptsächlich aus Arbeiterinnen besteht, verlässt die junge Kolonie das zu eng werdende Primärnest und baut in naher Umgebung ein höher gelegenes Sekundär- oder Filialnest. Je nach regionalen Witterungsbedingungen findet dies Ende Mai/ Ende Juni statt. Dieses zweite Nest kann bis zum Herbst eine äußerst beindruckende Größe erreichen und mehrere tausend Tiere umfassen. Bisher nachgewiesene Standorte für Sekundärnester sind:

  • Baumkronen (alle Baumarten)
  • Hecken
  • Hausdächer, Dachvorsprünge 

Es gibt zahlreiche Beispiele, in denen das Primärnest beibehalten und zu einem Sekundärnest erweitert wurde. Die Gründe dafür sind nicht eindeutig. Möglicherweise spielen Standort und Wetterlage eine entscheidende Rolle. Da Vvn aber zur Gruppe der eusozialen Insekten gehört, sind Gruppierungen, Arbeitsteilungen und somit auch gruppenbetreffende Entscheidungen vorauszusetzen.

Studien belegen, dass Vvn den Nestbau in ca. 10m Höhe und mehr bevorzugt (Rome/ Villemant 2015). Die Nestausrichtung erfolgt oft in südliche Richtung. Das Flugloch wird gern in östliche und nordöstliche Richtung angelegt (Perrard 2009). Das Flugloch ist immer seitlich. Die Form des Nestes sticht besonders ins Auge: oft kugelrund in der Größe eines Fuß- oder Basketballs oder nahezu tropfenförmig. Die Nestfarbe kann als oft als beigebraun beschrieben werden. 

„So ein großes Sekundärnest wiegt mit Ast so gerne mal 6-8 Kg. Ohne Ast eher so 3-4 Kg. Ja nach Neststärke kann so ein Nest zwischen 4 und 10 Brutteller haben, glaube sogar von 12 gelesen zu haben, wenn man so ein ganz großes Nest hat. In den unteren 2 bis 3 Bruttellern sind die Jungköniginnen drin. Drohnen sollen am Rand sein und man kann diese bei ausgewachsener verdeckelter Brut an der Höhe des Deckels im Vergleich zu den Arbeiterinnenzellen erkennen. Drohnen sind beim Schlupf bereits größer. Bei Jungköniginnen und Drohnen ist es bei verdeckelter Brut von der Höhe nicht mehr wirklich zu unterscheiden. Im Maden-Stadium könnte ich das nicht unterscheiden.“ Nicole König, 07.01.2025

Standardquellen (alphabetisch)

 

Triangulation, eine Kurzanleitung zur Nestsuche

Kurzanleitung zur Triangulation
Die Triangulation ist eine Methode zum Auffinden der Nester der Asiatischen Hornisse, Vespa velutina nigrithorax (Vvn), mithilfe von Karteneinzeichnungen. Bestimmt werden Flugrichtung und Flugzeiten. Von (mehreren) Locktöpfen werden (unterschiedlich) markierte Vvn fliegen gelassen.

  • Beobachtung der Flugrichtung, Einordnung der Himmelsrichtung mit Kompass
  • Messen der Zeit, bis die Vvn wieder am Locktopf ist
  • Einzeichnung auf einer Karte – hier ist ein Ausdruck von der aktuellen Umgebungskarte, digitale Karten oder Apps sehr hilfreich
  • sind Tiere von unterschiedlichen Locktöpfen in eine bestimmte Richtung gestartet, kann mittels der eingezeichneten Flugrichtungen der mögliche Bereich des Nestes eingegrenzt werden. Unterscheiden sich die Flugrichtungen, erstellt man eine Kreuzpeilung.
Beispiel: Triangulation auf Karte©:Foto: Alfred Roth (freigegeben für die Velutina Army)

Beispiel: Triangulation auf Karte

Berechnung der Entfernung mit Hilfe der Fluggeschwindigkeit

Wie weit ist oder kann das Nest der Vvn vom Locktopf bzw. aktuellen Standort entfernt sein? Die Information ist extrem wichtig für die Nestsuche via Triangulation.
Für eine grobe Entfernungsbestimmung wird die folgende Berechnungsmethode empfohlen:

  1. Berechnung:
    • Minimum: Sekunden der Flugzeit × 6,0 ÷ 2
    • Maximum: Sekunden der Flugzeit × 6,5 ÷ 2
    • Die Verweildauer im Nest wird dabei nicht abgezogen
    • Berechnungshilfe: Entfernungsrechner
  2. Praxis:
    • bei warmem Wetter fliegen die Tiere schneller, die maximale Entfernung liegt häufig etwas über den berechneten Werten
    • zusätzlich von der Flugzeit abgezogene Verweildauern (z. B. 36-45 Sekunden) sind laut Erfahrungsberichten unzuverlässig (Quelle: WA-VAH, Dirk Wacker, 13.09.2024)
  3. hilfreiche Kartentools zur Nestsuche findest Du HIER

Einfache Erklärung zur Triangulation:

Vvn Einzeltier am verengten Flugloch einer Bienenbeute©:Foto: Nicole König (freigegeben für die Velutina Army)
Vvn Einzeltier am verengten Flugloch einer Bienenbeute