…wie läuft das in der „Velutina Army“?

Es ging in einer Untergruppe unserer WhatsApp-Community darum, dass Mitglieder mit „Sie“ angesprochen werden. Aber wisst ihr was das schöne an der Army ist? Lest selbst:
„(…) Evtl. gibt es hier auch Leute, die auf das Sie bestehen. Hier in der Army hat es sich etabliert, dass wir uns alle duzen. Das gilt auch für die Frau oder den Herr Professor Dr. … Bisher kommen auch alle gut damit klar, auch die Menschen mit Titel unter uns. Ich habe tatsächlich schon manchmal darüber nachgedacht, ob das so ok ist. Aber ich finde das momentan schön so und so lange sich keiner beschwert, würde ich das gerne so weiter machen. Velutina vereinigt uns in der gemeinsamen Aufgabe und hier sind wir alle gleich. Jeder hat etwas dazu zu geben, auch wenn derjenige das selbst noch nicht einmal weiß. Wir profitieren von unseren Akademikern, ebenso wie von allen anderen (häufig sogar noch mehr, denn diese Erfahrungen stehen nirgends geschrieben, sind aber immens wichtig) hier sitzen wir alle auf Augenhöhe im selben Boot.“ (Miri)

Gefahrenzeichen "Biozid"

Großflächiger Einsatz von Bioziden zur Bekämpfung der Vespa velutina nigrithorax (Vvn): ein schweizerisches Modell wirft Fragen auf

Am 26.03.25 veröffentlichte das schweizerische Nachrichtenportal „Watson“ einen Artikel, der einige Fragen aufwirft.

Laut „Watson“ hat der schweizerische Bundesrat bewilligt, dass Kantone „unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmebewilligungen für den Biozid- Einsatz im Wald erteilen können“. Eine entsprechende Verordnungsänderung wurde vom zuständigen Umweltdepartement (Uvek) verschickt. Diese besagt, dass „Nester im Wald ab Herbst 2025 mit Bioziden bekämpft werden können“.

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Vespa velutina nighrithorax (Vvn) in der Schweiz: beispielhafte Bekämpfung durch Bürger und Öffentlichkeitseinbindung

Am 25.03.25 wurde auf dem schweizerischen Nachrichtenportal „Watson“ ein Artikel veröffentlicht, der sich mit dem Umgang mit der seit 2017 in der Schweiz nachgewiesenen Vvn beschäftigt. Link siehe auch Anhang. Es wird aufgezeigt, dass 57 Nester in den Kantonen Basel- Stadt und Basel- Land im Jahr 2024 erfolgreich gefunden und damit entfernt werden konnten, weil ein Großteil der Meldungen zu Sichtungen aus der Bevölkerung stammte. Dies zeigt deutlich auf, wie erfolgsversprechend und notwendig die Informierung und Einbindung der Bevölkerung mittels Öffentlichkeitsarbeit ist!

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Die Umstellung der Vespa velutina nigrithorax (Vvn) von Paragraph 16 auf Paragraph 19

Im März 2025 wurde die Asiatische Hornisse Vespa velutina nigrithorax in der EU-Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 von Artikel 16 (Früherkennung und Beseitigung von Vorkommen in der frühen Phase der Invasion) auf Artikel 19 umgestuft. Das am 25.03.2025 veröffentlichte Management- und Maßnahmenblatt wurde durch die „Expertengruppe für den Vollzug der Regelungen zu IAS“ innerhalb des UAK „Vollzugsempfehlungen“ des ständigen Ausschusses „Arten- und Biotopschutz“ der LANA erarbeitet. Es führt vorhandene Erkenntnisse zusammen und vereinfacht so die Umsetzung von Managementmaßnahmen nach Art. 19 VO (EU) Nr. 1143/2014. Die weitere länderspezifische Priorisierung, Umsetzung und abschließende Festlegung der konkreten Maßnahmen obliegt dem jeweiligen Bundesland.“

Diese Umstufung hat wichtige Auswirkungen auf den rechtlichen Status und die Handhabung der Art in Deutschland und in anderen EU-Mitgliedstaaten.

Was bedeutet die Umstufung für uns?

Veränderte Maßnahmen zur Kontrolle und Bekämpfung:

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Vespa velutina nigrithorax: per Anhalter durch die Welt

Seit Jahrzehnten ist, bedingt durch den zunehmenden globalen Handel, eine stark ansteigende Ausbreitung zahlreicher Pflanzen- und Tierarten weltweit zu verzeichnen. Die Verbreitung der Arten erfolgt zumeist durch „menschliche Bewegung“. Es gibt Beispiele, die verdeutlichen, dass menschliche Bewegung schon in der weit zurückreichenden Vergangenheit einen nachhaltigen Einfluss auf die Verbreitung von Tierarten hatte. Ein sehr frühes Beispiel ist die Verschleppung von Hunden und Ratten nach Neuseeland um 1300. Die älteste dokumentierte Invasion einer Tierart ist die Verbreitung europäischer Kaninchen auf den Balearen im 1. Jh. vor Chr.

Aus der Gruppe der Hautflügler sind zahlreiche Arten als Invasoren bekannt. Besonders aus der Gruppe der Faltenwespen (Vespidae) sind 34 Arten bekannt, die durch menschlichen Handel verschleppt wurden. 7 der besonders invasiven Arten sind „eusozial“ (besondere Form des Sozialverhaltens innerhalb einer Gruppe). Als Beispiele sind hier die Verbreitung der Vespa vulgaris in Neuseeland zu nennen, oder Vespa pensylvanica, die in den 70iger Jahren auf Hawai durch die Einschiffung von Weihnachtsbäumen eintraf.

Die Asiatische Hornisse Vespa velutina nigrithorax ist sehr wahrscheinlich bereits im im Jahr 2003 in Europa angekommen. Ein Bonsai- Züchter aus Sainte- Livrade-sur- Lot (Départment Lot- et- Garonne) in Frankreich bemerkte im Sommer 2004 „auffallend dunkle“ Hornissen. Er erkannte die Art, die ihm auf einer Reise nach China aufgefallen war, wieder. Im Herbst 2004 entdeckte er nach dem Laubfall zwei kugelförmige Nester in Bäumen seiner Nachbarschaft und zerstörte sie mit einer Schrotflinte. Als er sie 2005 wieder fliegen sah, fing er ein Exemplar ein und schickte es 2006 an einen Spezialisten, der die Identifizierung bestätigte. Laut dem Bonsai-Produzenten könnte diese Asiatische Hornisse in den Kisten mit chinesischer Keramik eingeschleppt worden sein, die er seit mehreren Jahren regelmäßig aus Yunnan importierte. Da der Schiffstransport nur einen Monat dauerte, wäre das Überleben der befruchteten Weibchen in den Kisten problemlos möglich gewesen, wenn die Verschiffung während der Winterperiode erfolgt wäre. (aus: Villemant et al. 2006)

„Angesichts der potenziell hohen Kosten, die mit der Invasion der Gelbbeinhornisse für Waren und Dienstleistungen verbunden sind, und angesichts der Schwierigkeiten und Kosten, die ihre Bekämpfung nach einer erfolgreichen Etablierung mit sich bringen kann, dürfte die Verhinderung der Einführung der Art in neue Länder wahrscheinlich weniger kostspielig sein. Wir empfehlen daher, Überwachungsbemühungen auf Gebiete auszurichten, die als klimatisch geeignet eingeschätzt werden, insbesondere auf Inseln wie Großbritannien und Japan (Robinet et al. 2016). Wenn die Gelbbeinhornisse in Großbritannien tatsächlich nur ein paar Mal beobachtet wurde, ist eine schnelle landesweite Kolonisierung sogar von einem einzigen invasiven Standort aus möglich (Keeling et al. 2017), und die Bekämpfung wäre weniger kosteneffektiv als die Invasionsprävention für andere Regionen des Landes…

…Darüber hinaus wurden in der Nähe von Frachtbereichen von Bahnhöfen, Häfen und Flughäfen verschiedene Nachweise in neuen Gebieten durchgeführt (z. Güterbahnhof in einem nördlichen Vorort von Paris im Jahr 2009 und Flughafen im Jahr 2011, in der Nähe des Hafens von Viana do Castelo, Portugal im Jahr 2011, Hafen von Burela in Galicien, Spanien 2012, in der Nähe des Hafens von Bristol, Großbritannien im Jahr 2016), was darauf schließen lässt, dass der kommerzielle Transport auch eine bedeutende Rolle bei der Fernverbreitung und vor allem bei der Schaffung neuer Verbreitungsgebiete spielt und seine Auswirkungen auf die Verbreitung der invasiven Hornisse nicht vernachlässigt werden dürfen. Die Überwachungsbemühungen sollten sich daher stark auf Kreuzungspunkte für kommerziellen und menschlichen Transport konzentrieren. Andere Länder wie die USA, Australien, die Türkei und Argentinien scheinen klimatisch für die Art geeignet zu sein, auch wenn die Gelbbeinhornisse dort noch nicht beobachtet wurde. Angesichts ihrer Entfernung zum ursprünglichen und derzeit invasiven Verbreitungsgebiet der Art ist es unwahrscheinlich, dass sich die Art in diesen Ländern von selbst ausbreitet.“ (Salle 2020)

Anmerkung der Redaktion: aus persönlichen Gesprächen mit türkischen Imkern ist bekannt, dass Vvn in dem Gebiet um Troya (Tevfikiye) seit 2023 auftritt. Auch in den USA (Savannah/ Georgia) ist Vvn seit 2023 gemeldet. Über Vorkommen in Australien und Argentinien liegen noch keine Daten vor.

 

  • Claire Villemant et al.: Premier bilan de l’invasion de Vespa velutina Lepeletier en France (Hymenoptera, Vespidae). Bulletin de la Société entomologique de France. 2006. S. 535-538.
  • Christelle Robinet et al. 2016: Rapid spread of the invasive yellow-legged hornet in France: The role of human-mediated dispersal and the effects of control measures
  • Jean- Michelle Salle (2020): The economic cost of control oft he invasive yellow-legged Asian hornet, https://www.researchgate.net
  • Keeling MJ, Franklin DN, Datta S, Brown MA, Budge GE (2017): Predicting the spread of the Asian hornet (Vespa velutina) following its incursion into Great Britain. Scientific Reports 7: https://doi.org
  • Jacqueline R. Beggs, Eckehard G. Brockerhoff, Juan C. Corley, Marc Kenis, Maite Masciocchi, Franck Muller, Quentin Rome, Claire Villemant: Ecological effects   and management of invasive alien Vespidae 15 February 2011 / Accepted: 10 June 2011
  • https://www.bienenundnatur.de
  • Australien, März 2025: https://www.dpi.nsw.gov.au

Rubrik Veranstaltungen: schaut mal rein

Regelmäßig werden zu Themen die Vespa velutina nigrithorax betreffend Veranstaltungen im ganzen Land durchgeführt. Seminare, Schulungen, Fachtagungen, Onlinekurse, Austausch – Fachleute treffen Interessierte, relevante Informationen erreichen immer größere Kreise. Das war nicht immer so und baut sich erfreulicher Weise aus. Wenn wir davon Kenntnis haben, stellen wir die Information zum Termin gerne zur Verfügung.
Ebenfalls weisen wir gerne auf Veranstaltungen hin bezüglich Wespen und Hornissenberatungsausbildung. Die Inhalte bringen einen wertvollen Wissensaufbau über Arten, Lebensweisen, deren Bedeutung für die Natur und den nicht unerheblichen Einfluss, den der Mensch darauf nimmt. Denn der Mensch schützt oft nur was erkennt. Oder?

Auch die Velutina-Army Redaktion besucht regelmässig Vorträge. Gestern am 22.03.2025 fand sich der NRW-Teil der Redaktion in NRW / Lindlar ein. Beim BZV Bechen und BZV Bergisch Gladbach war Referent Hans-Jörg Schreyer vom Landesverband Saarländischer Imker zu Gast. Zielgruppen waren Imker, Feuerwehrangehörige, Schädlingsbekämpfer, Dachdecker, Naturschutzverbände und am Naturschutz Interessierte. Themen wie „Biologie und Besonderheiten der Vespa Velutina“, „Schadpotentiale“, „Nestsuche und fachgerechte Entfernung von Nestern“ und den für Imker besonders wichtigen Punkt „Effektiver Schutz von Bienenvölkern“ sowie den „Arbeitsschutz – Umgang mit Gefahrstoffen“ wiesen die Anwesenden ins Thema ein. Die Veranstaltung war sehr gut besucht, der Saal voll mit interessierten Menschen.

Andere Redaktionsmitglieder besuchen Wespen- und Hornissenseminare, um sich immer wieder mit aktuellen Informationen und dem neusten Wissenstand zu versorgen und sich dort auch zu vernetzen.

Und weitere Redaktionsmitglieder halten selbst Vorträge.

Ihr seht, es herrscht Aktion – und so soll es ein.

Schaut ab und an mal rein in unserer Rubrik Veranstaltungen, denn diese erscheinen nicht im Newsletter.

Bleibt neugierig !

Bildergalerie Embryonal- und Primärnester

März – je nach Temperatur sind die ersten Vvn Königinnen bereits aktiv und beginnen mit dem Bau von Embryonalnestern.
Was musst Du dazu wissen?
* Identifikation eines Embryonalnestes ist nur mit ansitzendem Tier einwandfrei möglich – alle Faltenwespen beginnen ihr Nest ähnlich
* (zufällig oder absichtlich) gefundene Embryonalnester hängen lassen -> Königinnen bekämpfen sich gegenseitig (Usurpation) – es wurden tw. bis zu 17 tote Königinnen unter einem Embryonalnest gefunden – wir lassen also die Natur für uns arbeiten 😉
* Entwicklung des Nestes weiterhin beobachten
* wenn die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, kann es bedenkenlos entfernt werden

Unterscheidung von anderen Wespen- und Hornissenarten

Am häufigsten wird die Asiatische Hornisse, Vespa velutina nigrithorax (Vvn), mit der einheimischen, europäischen Hornisse, Vespa crabro (Vc), verwechselt. Besonders im Vorbeiflug sind die beiden Arten schwer voneinander zu unterscheiden. Bei genauerer Betrachtung gibt es jedoch einige markante Unterscheidungsmerkmale. 

Als Faustregel gilt:

  • Vvn ist etwas kleiner als Vc
  • Vvn ist schlanker als Vc
  • Vvn hat leuchtend gelbe Beine („bis zum Knie“), Vc hat durchgehend braune Beine
  • Vvn besitzt einen durchgehend schwarzen Brustbereich (Thorax), der Thorax von Vc ist schwarz mit braunen Bereichen
  • Der Kopf von Vvn ist auf der Oberseite schwarz, das Gesicht orange. Kopf/ Gesicht von Vc ist gelb mit brauner „Maske“
  • Der Hinterleib (Abdomen) von Vvn ist schwarz mit schmalem, gelben Band und v-förmiger gelblich- orangener Markierung. Das Abdomen von Vc hat leuchtend gelbe und braune Markierungen
  • Vvn fliegt nicht nachts, dafür bei Regen, die Vc ist auch nachtaktiv und fliegt bei Dunkelheit künstliche Lichtquellen an
  • Vvn kann im Gegensatz zu Vc rückwärts fliegen und in der Luft stehen (ähnlich einem Helikopter)

Von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Institut für Bienenkunde und Imkerei (Veitshöchheim [2023]) kann jeder dieses Bestimmungskärtchen ordern, ausdrucken usw. Es dient v.a. zum Verteilen in der Bevölkerung zur Minimierung von Falschmeldungen. Bestimmungskärtchen Vespa velutina.