Es ging in einer Untergruppe unserer WhatsApp-Community darum, dass Mitglieder mit „Sie“ angesprochen werden. Aber wisst ihr was das schöne an der Army ist? Lest selbst: „(…) Evtl. gibt es hier auch Leute, die auf das Sie bestehen. Hier in der Army hat es sich etabliert, dass wir uns alle duzen. Das gilt auch für die Frau oder den Herr Professor Dr. … Bisher kommen auch alle gut damit klar, auch die Menschen mit Titel unter uns. Ich habe tatsächlich schon manchmal darüber nachgedacht, ob das so ok ist. Aber ich finde das momentan schön so und so lange sich keiner beschwert, würde ich das gerne so weiter machen. Velutina vereinigt uns in der gemeinsamen Aufgabe und hier sind wir alle gleich. Jeder hat etwas dazu zu geben, auch wenn derjenige das selbst noch nicht einmal weiß. Wir profitieren von unseren Akademikern, ebenso wie von allen anderen (häufig sogar noch mehr, denn diese Erfahrungen stehen nirgends geschrieben, sind aber immens wichtig) hier sitzen wir alle auf Augenhöhe im selben Boot.“ (Miri)
März – je nach Temperatur sind die ersten Vvn Königinnen bereits aktiv und beginnen mit dem Bau von Embryonalnestern. Was musst Du dazu wissen? * Identifikation eines Embryonalnestes ist nur mit ansitzendem Tier einwandfrei möglich – alle Faltenwespen beginnen ihr Nest ähnlich * (zufällig oder absichtlich) gefundene Embryonalnester hängen lassen -> Königinnen bekämpfen sich gegenseitig (Usurpation) – es wurden tw. bis zu 17 tote Königinnen unter einem Embryonalnest gefunden – wir lassen also die Natur für uns arbeiten 😉 * Entwicklung des Nestes weiterhin beobachten * wenn die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, kann es bedenkenlos entfernt werden
Nicht nur die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) sorgt für Sorgenfalten auf des Winzers Stirn, auch über die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax (Vvn)) müssen wir uns in Zukunft ein paar mehr Gedanken machen.
Was für Schäden sind im Weinbau durch die Asiatische Hornisse Vespa velutina nigrithorax (Vvn) zu erwarten? * Fraßschäden an unreifen und reifen Trauben – in welchem Ausmaß ist noch unklar. Berichte aus Spanien und Frankreich geben teilweise bis zu 75% Verlust an – durch Fraßschäden & Ausfall von Erntehelfern * Stichverletzungen bei Erntehelfern – eine nicht zu unterschätzende Gefahr da die Vvn sich und vor allem ihr Nest höchst aggressiv verteidigt * Bestäubungsleistung – für den Wein im Allgemeinen nicht relevant, da es auch ohne Bestäuberinsekten geht… –> einen Erfahrungsbericht aus Galicien (Spanien) findest Du hier * Pilze können übertragen werden, wenn eine größere Anzahl Vvns fliegen
Was kann ich als Winzer tun? * beobachten (Monitoring) – Winzer sind im Allgemeinen genauso viel in der Natur unterwegs wie Imker, Obstbauern, Jäger etc. und sie gehen mit offenen Augen durch die Natur * Einzeltiersichtungen melden * Nester melden – im jeweiligen Meldeportal Deines Bundeslandes oder auch gern über die Informationsgruppe Velutina Army * sich schützen durch Beobachtung, Schutzkleidung, nicht alleine Arbeiten und Vorsorge treffen im Schadensfall – Menschenleben geht hier vor Weintraube
Was sollte ich als Winzer beachten? – kleine Handlungsempfehlungen für Dich, lieber Winzer: 1. bevor Du an Deinen Weinstöcken arbeitest, nimm‘ Dir 10-15 Minuten Zeit und BEOBACHTE, was in Deinem Wein hin und her fliegt 2. Tiere beobachten & ggf. fotografieren, wenn Du Dir nicht sicher bist – Sachkundige helfen bei der Identifizierung 3. auf KEINEN FALL Tiere töten oder ein ggf. gefundenes Nest allein „mal eben schnell“ weg machen 4. nicht allein arbeiten 5. Handy dabei haben, um ggf. einen Notruf absetzen zu können –> wichtig: das Thema „Gift der Vvn“ ist in der Medizin in Deutschland noch nicht angekommen –> das Gift der Vvn wirkt anders und vor allem schneller als das heimischer Arten –> Notruf rechtzeitig absetzen, Standort melden 6. Die Sonne verstärkt womöglich die Wirkung im Schadensfall
Auch an Tag 2 findet ihr uns in Halle 2, Stand 50, gleich gegenüber der Kaffee-Bar. Du wohnst nicht weit weg? Du wolltest sowieso zur Messe? Dann komme doch gern bei uns vorbei – trau Dich. Verlinke uns auch gern bei Social Media #velutina.army
Wir freuen uns auf Dich!
Tolle Menschen, tolle Gespräche und heute bereit für Tag 2
Diese Grafik der Uni Hohenheim zeigt die Verbreitung der Vespa velutina nigrithorax von 2024 und in den unteren beiden Bildern im direkten Vergleich von 2023 auf 2024 sehr deutlich die Ausbreitung bzw. die Dynamik. Die Rastergröße entspricht 10x10km. Jeder Punkt ist eine, über die jeweilige Meldeplattform des entsprechenden Bundeslandes, gemeldete Sichtung, d.h. Einzeltierfund oder Nest. Der Punkt/Fund in Berlin in 2023 scheint nach aktuellem Stand ein Einzelfund gewesen zu sein – wurde demnach in 2024 nicht wieder gemeldet.
Allgemeines zur Sammlung von Pressemeldungen (PM / PMs)
Die Sammlung von PMs erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Admins behalten sich vor, inhaltlich zum großen Teil fragwürdige PMs nicht aufzunehmen. Doch auch aufgenommene PMs geben punktuell nicht immer die exakte Fakten- und Datenlage wieder. Bitte kritisch bleiben und mit Aussagen aus der aktuellen Fachliteratur abgleichen. Ältere PMs wandern nach zwei bis drei Jahren ins passwortgeschützte Archiv und können auf Anfrage an die Webseitenbetreiber weiterhin bei besonderem Bedarf genutzt werden.
nach Bundesländern -> chronologisch, Aktuellstes zuerst
Video (Dauer: 00:04:17): Auf der Jagd nach der Asiatischen Hornisse. ARD1 [Mediathek] Landesschau Rheinland-Pfalz, SWR RP. 29.10.2024. Verfügbar bis 29.10.2025, abgerufen am 27.12.2024.
Wie unterscheidet man die einzelnen Tiere voneinander?
Die optischen Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Wesen bei Vespa velutina nigrithorax sind schwer wahrzunehmen. Es braucht viel Übung die drei Wesen zu unterscheiden. Je nach Region und Entwicklungsstadium der Kolonie sind Königin und Arbeiterin nur über die Ermittlung des Gewichtes unterscheidbar. Und auch das Gewicht der Tiere ist extrem abhängig vom Nahrungsangebot. Pauschal lässt sich folgendes festhalten:
Königin:
besitzt einen Stachel
besitzt einen Fettkörper (im Hinterleib) – teils nur durch sezieren nachweisbar
Größe bis zu 3 cm
Flügelabstand am Rücken ist in der Regel größer als bei Arbeiterinnen. Breite des Mesoskutum bei Königinnen: 4,5 mm
Hinterleib meist länger als Flügel
Altköniginnen haben gegen Ende der Saison oft keine Flügel mehr
Arbeiterin:
besitzt einen Stachel
kleiner als Königin (aber ähnliche Größe wie unbegattete Jungköniginnen): bis zu 2,5 cm
erste Generation Arbeiterinnen sind meist deutlich kleiner (da sie anfangs einzig von der Königin ernährt werden), Folgegenerationen nehmen sichtlich an Größe zu
Drohn:
besitzt keinen Stachel
deutlich längere Fühler
Unterseite Hinterleib: zwei gelbe Punkte statt einem Stachelansatz
Allgemeine Sicherheitshinweise: Bitte versucht nicht, das Nest „mal eben schnell“ selbst zu entfernen. Die Vespa velutina nigrithorax (Vvn) zeigt sich in Nestnähe äußert aggressiv, verteidigt das Nest lang anhaltend mit einer Vielzahl von angreifenden Tieren.
Was ist zu tun?
Einzeltiere sind meist nicht aggressiv
bitte beobachte die Flugtiere mit Abstand
fotografiere das Nest – am besten mit aufsitzenden Tieren
melde die Sichtung über das entsprechende Meldeportal der Bundesländer
Nochmal: versuche AUF GAR KEINEN FALL das Nest eigenständig zu entfernen!
Hinweis für Imker: ein einfacher Imkeranzug bietet KEINEN ausreichenden Schutz bei der Näherung an ein Nest
Im Video unten von Thomas Beissel befindet sich nur eine Kamera im Raum und es wurde lediglich 1x an den Balken geschlagen. Es ist niemand im Raum der Wärme oder CO2 abgibt oder wild um sich schlägt. Das Nest ist ein verhältnismäßig kleines Primärnest mit einer geringen Anzahl Tiere:
Video von Yvonne Ilk zu Aggressivität am Nest – es ist ein Sekundärnest mit einer großen Anzahl Tiere.