Am häufigsten wird die Asiatische Hornisse, Vespa velutina nigrithorax (Vvn), mit der einheimischen, europäischen Hornisse, Vespa crabro (Vc), verwechselt. Besonders im Vorbeiflug sind die beiden Arten schwer voneinander zu unterscheiden. Bei genauerer Betrachtung gibt es jedoch einige markante Unterscheidungsmerkmale.
Als Faustregel gilt:
Vvn ist etwas kleiner als Vc
Vvn ist schlanker als Vc
Vvn hat leuchtend gelbe Beine („bis zum Knie“), Vc hat durchgehend braune Beine
Vvn besitzt einen durchgehend schwarzen Brustbereich (Thorax), der Thorax von Vc ist schwarz mit braunen Bereichen
Der Kopf von Vvn ist auf der Oberseite schwarz, das Gesicht orange. Kopf/ Gesicht von Vc ist gelb mit brauner „Maske“
Der Hinterleib (Abdomen) von Vvn ist schwarz mit schmalem, gelben Band und v-förmiger gelblich- orangener Markierung. Das Abdomen von Vc hat leuchtend gelbe und braune Markierungen
Vvn fliegt nicht nachts, dafür bei Regen, die Vc ist auch nachtaktiv und fliegt bei Dunkelheit künstliche Lichtquellen an
Vvn kann im Gegensatz zu Vc rückwärts fliegen und in der Luft stehen (ähnlich einem Helikopter)
Von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Institut für Bienenkunde und Imkerei (Veitshöchheim [2023]) kann jeder dieses Bestimmungskärtchen ordern, ausdrucken usw. Es dient v.a. zum Verteilen in der Bevölkerung zur Minimierung von Falschmeldungen. Bestimmungskärtchen Vespa velutina.
Nicht nur die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) sorgt für Sorgenfalten auf des Winzers Stirn, auch über die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax (Vvn)) müssen wir uns in Zukunft ein paar mehr Gedanken machen.
Was für Schäden sind im Weinbau durch die Asiatische Hornisse Vespa velutina nigrithorax (Vvn) zu erwarten? * Fraßschäden an unreifen und reifen Trauben – in welchem Ausmaß ist noch unklar. Berichte aus Spanien und Frankreich geben teilweise bis zu 75% Verlust an – durch Fraßschäden & Ausfall von Erntehelfern * Stichverletzungen bei Erntehelfern – eine nicht zu unterschätzende Gefahr da die Vvn sich und vor allem ihr Nest höchst aggressiv verteidigt * Bestäubungsleistung – für den Wein im Allgemeinen nicht relevant, da es auch ohne Bestäuberinsekten geht… –> einen Erfahrungsbericht aus Galicien (Spanien) findest Du hier * Pilze können übertragen werden, wenn eine größere Anzahl Vvns fliegen
Was kann ich als Winzer tun? * beobachten (Monitoring) – Winzer sind im Allgemeinen genauso viel in der Natur unterwegs wie Imker, Obstbauern, Jäger etc. und sie gehen mit offenen Augen durch die Natur * Einzeltiersichtungen melden * Nester melden – im jeweiligen Meldeportal Deines Bundeslandes oder auch gern über die Informationsgruppe Velutina Army * sich schützen durch Beobachtung, Schutzkleidung, nicht alleine Arbeiten und Vorsorge treffen im Schadensfall – Menschenleben geht hier vor Weintraube
Was sollte ich als Winzer beachten? – kleine Handlungsempfehlungen für Dich, lieber Winzer: 1. bevor Du an Deinen Weinstöcken arbeitest, nimm‘ Dir 10-15 Minuten Zeit und BEOBACHTE, was in Deinem Wein hin und her fliegt 2. Tiere beobachten & ggf. fotografieren, wenn Du Dir nicht sicher bist – Sachkundige helfen bei der Identifizierung 3. auf KEINEN FALL Tiere töten oder ein ggf. gefundenes Nest allein „mal eben schnell“ weg machen 4. nicht allein arbeiten 5. Handy dabei haben, um ggf. einen Notruf absetzen zu können –> wichtig: das Thema „Gift der Vvn“ ist in der Medizin in Deutschland noch nicht angekommen –> das Gift der Vvn wirkt anders und vor allem schneller als das heimischer Arten –> Notruf rechtzeitig absetzen, Standort melden 6. Die Sonne verstärkt womöglich die Wirkung im Schadensfall
Biodiversität, Nestdichte und Verlust an Honig – ein Bericht von Juan Ramón Gentil Gonzáles 20.12.2024, Spanien
Anmerkung der Redaktion: Juan Ramón Gentil Gonzáles berichtet in diesem Artikel darüber, in welchem Zusammenhang er den Druck von Vespa velutina nigrithorax (Vvn) auf die Biodiversität sieht, sowie welchen Einfluß die Nestdichte von Vvn in Bezug auf den Verlust von Honig nimmt. Seit über 20 Jahren tritt Vvn in Spanien, hier Galicien, bereits auf. Er berichtet, was er vor Ort in Spanien sieht. Lest selbst:
José Pardal
„Was viele auch nicht begreifen, ist die Biodiversität, die da drauf geht. Wir sind ein Wespenland. Also waren, Wespen und andere Insekten waren da vorhanden. Jetzt sind sie nicht mehr da. Du siehst kein Volk, kein Insekt mehr auf irgendwelchen Blüten, geschweige denn Wespen – wir sehen keine Wespen mehr. Also die Velutina hat alles abrasiert. Und das ist natürlich ein Problem, dass bei Euch auch noch eintreten wird. Aber die werden das zu spät begreifen.
Bei uns in Galicien (Anm.d.R: Spanien) werden jährlich X-tausend Nester entfernt. Aber wir kommen nicht nach und es werden immer mehr … also je nach Jahr. Dieses Jahr hatten wir relative Ruhe. Aber fürs nächste Jahr, das kennen wir von 2020 oder 2018 … ich weiß es nicht mehr genau… da war auch wieder so ein Flautejahr für die Bienen, und es war auch Flautejahr für die Velutina. Und dann im darauffolgenden Jahr war es katastrophal. Da war der Druck auf den Bienenständen enorm.
Da haben wir eben angefangen, die verschiedenen Schutzsysteme* aufzubauen. Das kostet alles eine enorme Energie, Geld, Kraft. Tracht** kommt nur noch ein Drittel hinein oder weniger wie früher. Es ist also katastrophal.
Was ich aber sicher weiß ist, dass viele, viele aufhören werden. Das haben wir schon da erlebt. Leute die eine gewisse Anzahl Beuten haben … wir sind ein Bienenland, Galicien ist ein Bienenland. Da hat es früher an jeder Ecke Bienen gehabt. Aber die alten Leute, die mögen das nicht mehr durchstehen. Die wollen das gar nicht. Du musst viel Zeit investieren. Nur wer wirklich eine Passion hat für die Bienen, die werden sicher noch was unternehmen und sich auch verteidigen. Aber es kostet alles unheimlich viel Zeit und Geld. Und Geld kostet, da sind wir nicht gerade übermächtig in dieser Hinsicht.
Wir hatten vor 15 Jahren einen Schnitt von 25-30kg Honig pro Volk im Jahr. Wir sind mittlerweile bei einem Schnitt von unter 10 Kg pro Volk. Das liegt auch an Velutina, durch Völkerverluste und durch die Flugparalyse. Das große Problem ist bei Euch die Mentalität der Leute, die das Problem noch nicht sehen und immer alles nur auf Varroa schieben. Die Velutina wird den Druck durch Varroa um ein X-faches vergrößern.“
Ergänzung ohne Veränderung am Originaltext zum besseren Verständnis der Leser/innen durch Anmerkung der Redaktion der Seite Velutina-Army wie folgt
*Schutzsysteme, mechanisch, chemisch In Spanien werden Maßnahmen ergriffen, um dem Druck von Vvn zur entsprechenden jahreszeitlichen Entwicklung entgegenzutreten. Zu diesen Systemen und den Auswirkungen wird es in Kürze einen weiteren Artikel geben. Wichtig zu wissen für Deutschland: hier gilt das Bundesnaturschutzgesetz, das es in Spanien nicht gibt. Das heißt bei der Nutzung der Systeme ist hier im Land immer die Zulässigkeit zu prüfen.
**Tracht = Futter, Versorgung Das bedeutet, durch fehlende konstante Futterversorgung kommt es zu Mangelentwicklungen im Bienenvolk. Zum einen ist für die bestehende Bienenbrut plötzlich zu wenig Versorgungsmaterial da, zum anderen passt die Bienenkönigin ihr Legeverhalten an das Vorhandensein oder die Abwesenheit + Abriss von Tracht = Futter an. Damit nimmt die Bienenmenge im Volk ab. In einem normal verlaufenden Bienenjahr stellt das kein Problem dar, aber es stellen sich inzwischen unplanbare Änderungen an sensiblen Entwicklungspunkten ein. Wenn es zum einen durch Klimaänderung (=trockener Sommer, kein Wasser, Blüten stellen die Nektarsekretion ein, Pollen stehen nicht wie gewohnt zur Verfügung durch verkürzte Vegetationsperioden) oder zum Anderen durch konstante Belagerung von Vvn am Bienenflugloch zu Futterabriss kommt, fällt das Bienenvolk aus dem jahreszeitlichen Tritt heraus und kann das unter Umständen nicht mehr ausgleichen.
Invasive Arten: Überblick des wirtschaftlichen und finanziellen Ausmaßes
Invasive Arten stellen mittlerweile die größte Bedrohung für die heimische Artenvielfalt und das Funktionieren regionaler Ökosysteme dar. Mit dem Anstieg des weltweiten Handels und der verbundenen Verbreitung invasiver Arten steigt der Druck auf alle Ökosysteme. Der ökonomische Aspekt der invasiven Arten ist ein ernstzunehmender Teilaspekt des Problems – die Weltwirtschaft wird durch die immensen Kosten der Ausbreitung invasiver Arten vor neue Probleme gestellt.
Die Ausbreitung invasiver Arten nimmt finanziellen Einfluss auf Dienstleistung und Güter aus:
Landwirtschaft
Forstwirtschaft
Aquakultur
Tourismus
Freizeit
Infrastruktur
Gesundheitswesen
Aufgrund des Umfanges der Bereiche werden international Rahmenwerke vorgeschlagen und entwickelt, um die finanziellen Kosten „von Arteninvasionen in Präventions-, Schadens- und Reaktionskosten, aber auch in Waren und Dienstleistungen, menschliche Gesundheit, Ökosystemprozesse und Ökologie“ zu kategorisieren. (Salle 2020)
Die wirtschaftlichen Kosten invasiver Insekten können in drei Hauptkategorien unterteilt werden:
Kosten im Zusammenhang mit der Verhinderung der Invasion
Kosten für die Bekämpfung der Invasion
Kosten für den durch die Invasion verursachten Schäden
(Bradshaw et al. 2016).
Der wirtschaftliche Schaden und die damit verbundenen Kosten sowie finanziellen Verluste durch invasive Arten wird weltweit in milliardenhohen Beträgen beziffert. Bradshaw et. al. haben 2016 eine Studie veröffentlicht, in der geschätzt wird, dass „invasive Insekten weltweit mindestens 70 Milliarden US-Dollar pro Jahr“ an Waren und Dienstleistungen kosten, „während die damit verbundenen Gesundheitskosten 6,9 Milliarden US-Dollar pro Jahr übersteigen“(Bradshaw et al. 2016), obwohl diese Schätzungen vermutlich stark unterschätzt sind.
Die Kosten der Invasion durch Vespa velutina nigrithorax (Vvn) wurden weltweit bis dato nicht flächendeckend untersucht.
Die Invasion der Vvn wird europaweit primär durch Nestbeseitigung behandelt. „Angesichts der raschen Ausbreitung der Gelbbeinhornisse haben die Verwaltungen einiger französischer Städte und Departements beschlossen, die Zerstörung der Gelbbeinhornisse zu subventionieren, um die invasive Art zu bekämpfen, und der Subventionsmechanismus ermutigt offensichtlich alle Akteure, von diesen Verwaltungen anerkannt zu werden.“ (Salle 2020)
Untersuchungen aus Frankreich zeigen, dass allein die Nestbeseitigung zwischen 2006-2015 einen geschätzten Betrag von 23 Millionen € verursacht hat. Mit weiterer Ausbreitung wird mit einem jährlichen Betrag für Nestbeseitigung wie folgt geschätzt:
Frankreich: 11,9 Mil.€
Italien: 9 Mil. €
Großbritannien: 8,6 Mil. €
Das Ausmaß der wirtschaftlichen Kosten und Verluste im Bereich Imkerei und Bestäubung durch Vvn wurde bis dato noch nicht errechnet.
„Bis heute ist die Entfernung von Nestern die wichtigste Strategie zur effizienten Kontrolle der Population von Vespa velutina nigrithorax… Der Klimawandel könnte im Gegenteil die Invasion in naher Zukunft verschlimmern (Barbet-Massin et al. 2013) und damit die wirtschaftlichen Gesamtkosten erhöhen. Die Nestbeseitigung bleibt daher derzeit die wichtigste Strategie zur Kontrolle der Ausbreitung und der Populationsdichte der Vvn, und wir schlagen vor, diese Strategie beizubehalten oder zu intensivieren … Sie könnte auch mit dem Fangen einzelner Tiere mit selektiveren Fallen und selektiveren Lockstoffen kombiniert werden, um die Kontrolle effizienter zu gestalten (Robinet et al. 2016)… Bis heute reicht der Aufwand für die Nestbeseitigung nicht aus, um die Ausbreitung der Art zu verhindern. Tatsächlich wird geschätzt, dass in Frankreich jedes Jahr durchschnittlich nur 30–40 % der entdeckten Nester zerstört werden (Robinet et al. 2016). Die Anzahl der zerstörten Nester ist nicht das Ergebnis einer Kontrollstrategie, die auf die Zerstörung aller oder eines bestimmten Prozentsatzes der entdeckten Nester abzielt, sondern vielmehr darauf, dass Nester zerstört werden, weil sie potenziell schädlich für den Menschen (Nester in der Nähe menschlicher Siedlungen) oder die Imkerei (Nester in der Nähe von Bienenstöcken) sind. Die Durchsetzung einer Kontrollstrategie, die auf eine Verdoppelung der Anzahl der zerstörten Nester abzielt… könnte die Verbreitung (Ausbreitungsrate) der Art um 17 % und ihre Nestdichte um 29 % reduzieren (Robinet et al. 2016). Die Zerstörung von weiteren 95 % der entdeckten Nester… könnte die Verbreitung der Art um 43 % und ihre Nestdichte um 53 % reduzieren… Wenn eine systematischere Nestzerstörung zur besseren Kontrolle der gelbbeinigen Hornisseninvasion in Betracht gezogen wird, müssen Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit durchgeführt werden und die Nestentfernung könnte durch Vorschriften eines Landes vorgeschrieben werden. Um einen höheren Prozentsatz von Nestern zu erreichen, die entdeckt und lokalisiert werden, müssen außerdem neue Ortungstechniken implementiert werden… Um die Kosten/Nutzen verschiedener potenzieller Kontrollstrategien besser zu verstehen, ist es auch wichtig, die Kosten von Strategien zur Nestbeseitigung mit den wirtschaftlichen Kosten aufgrund der negativen Auswirkungen der Gelbbeinhornisse zu vergleichen, wie z. B. einem möglichen Rückgang der Bienenzuchttätigkeit oder der Bestäubungsleistungen oder Gesundheitskosten. 2015 betrugen die Einnahmen aus der Bienenzucht in Frankreich im Jahr 135 Millionen Euro. Da derzeit die Hälfte Frankreichs von der Gelbbeinhornisse befallen ist, können etwa 50 % dieser Einnahmen durch die Gelbbeinhornisse gefährdet sein. Wenn die invasive Art einen Rückgang der Honigproduktion um 5 % verursachen würde, wären damit jährliche Kosten von 3,3 Millionen Euro verbunden. Dies ist eine grobe Schätzung, für die Daten zur räumlichen Verteilung der Honigproduktion und den Auswirkungen der Gelbbeinhornisse auf die Honigproduktion verfeinert werden müssten. Die jährlichen Bestäubungsleistungen für die Landwirtschaft wurden in Frankreich auf 2 Milliarden Euro geschätzt (Gallai et al. 2009). Wenn die Gelbbeinhornisse also einen Rückgang der Bestäubungsleistungen um 5 % auf der Hälfte des Territoriums verursachen würde, wären damit jährliche Kosten von 50 Millionen Euro verbunden. Natürlich sind weitere Untersuchungen erforderlich, um diese Schätzungen zu präzisieren und insbesondere den Prozentsatz der betroffenen Honigproduktion und Bestäubungsleistungen zu ermitteln. Ein Vergleich mit den jährlichen Kosten von 11,9 Millionen Euro für die Nestzerstörung vermittelt jedoch eine Vorstellung von der Größenordnung der relativen Kosten für Schäden und Schadensverhütung. Selbst wenn strengere Kontrollmaßnahmen ergriffen würden, die auf eine Verdreifachung der Anzahl der zerstörten Nester abzielen, wären diese immer noch weniger kostspielig als die Kosten potenzieller Schäden für Bienenzucht und Landwirtschaft, wenn die Gelbbeinhornisse einen Rückgang der Honigproduktion und der Bestäubungsleistungen um mehr als 5 % verursacht. Schätzungen der mit Überwachung oder Prävention verbundenen Kosten wären ebenfalls sehr aufschlussreich.“ (Salle 2020)
Schau Dir auch gern diesen Videobeitrag aus der ARD Mediathek dazu an. Dauer 00:29:58, verfügbar bis 06.05.2026, 10 Uhr.
Quellen:
Jean- Michelle Salle (2020): The economic cost of control oft he invasive yellow-legged Asian hornet, https://www.researchgate.net
Bradshaw CJA, Leroy B, Bellard C, Roiz D, Albert C, Fournier A, Barbet-Massin M, Salles JM, Simard F, Courchamp F (2016): Massive yet grossly underestimated global costs of invasive insects. Nature Communications 7: 12986. https://doi.org
Barbet-Massin M, Rome Q, Muller F, Perrard A, Villemant C, Jiguet F (2013): Climate change increases the risk of invasion by the Yellow-legged hornet. Biological Conserv 157: 4–10. https://doi.org
Robinet C, Suppo C, Darrouzet E (2016): Rapid spread of the invasive yellow-legged hornet in France: the role of human-mediated dispersal and the effects of control measures. Journal of Applied Ecology, 54(1): 205–215. https://doi.org
Kishi S, Goka K (2017): Review of the invasive yellow-legged hornet, Vespa velutina nigrithorax (Hymenoptera: Vespidae), in Japan and its possible chemical control. Applied Entomology and Zoology 52: 361–368. https://doi.org
Gallai N, Salles J-M, Settele J, Vaissiere BE (2009): Economic valuation of the vulnerability of world agriculture confronted with pollinator decline. Ecological Economics 68: 810–821. https://doi.org
Ein Bericht von Juan Ramón Gentil Gonzáles 20.12.2024, Spanien
Anmerkung der Redaktion: Juan Ramón Gentil Gonzáles berichtet in diesem Artikel darüber, welche Erlebnisse er gemacht hat mit Vespa velutina nigrithorax (Vvn) direkt an seinen Bienenständen in Bezug auf unerwartetes Zusammentreffen und seine persönliche Gesundheit. Lest selbst:
„Die Schäden belaufen sich nicht nur auf die Imkerei. Das springt nur als Erstes ins Auge. Die Schäden finden sich am Weinbau, den Früchten, ganz zu schweigen vom Schaden an den Menschen. 75 Prozent der Notfalleinlieferungen (Anm.d.Redaktion: in Spanien, Galicien) durch Stiche sind auf die Velutina (Vvn) zurückzuführen. Deutschland ist paradiesisch für die Vvn, die Städte bieten alles was sie braucht und da wird sich vieles bewegen. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es muss ein Prozess stattfinden des Verstehens, wie das Ganze funktioniert. Aber das braucht Zeit, die wir eben nicht haben.
Ganz zu schweigen von den Sanitätskosten die auf Euch zukommen, wenn es dann mal so ist wie bei uns (Anm. d. R. in Spanien, Galicien). Ich habe schon einen Imkerkollegen verloren. Ein 70-jähriger ist an die Bienenbeuten heran, um den Honig zu ernten. Da war eine Beute mit Vvn besetzt. Die hatten das Bienenvolk erledigt und die Kiste übernommen. Sie verteidigen ihre Kiste dann, wenn sie sich derer bemächtigen haben. Sie verteidigen die als Nahrungsquelle. Und wenn du sie dann erschreckst, zum Beispiel auch beim Öffnen, kommen sie heraus und greifen dich an.
Sie greifen dich an. Wenn 200 Velutinas in einer Kiste sind oder mehr, die dann plötzlich herausgeschossen kommen … das ist mir passiert … Ich bin nur da an die Beute gegangen mit einem Badmintonschläger, ohne weiteren Schutz. Ich habe gesehen, dass auf dem Anflugbrett ein Haufen Vvn drauf waren. Ich habe mir den Schläger genommen und wollte welche erschlagen – dann sind die herausgeschossen, und ich musste zurück rennen, also rückwärtsrennen und mit dem Schläger den Kopf schützen, also das Gesicht. Vier oder fünf Stück haben die mich gestochen am Bauch. Und zwei sind durchgekommen. Ich bin dann umgefallen. Nur zwei sind durchgekommen, und ich hatte den ganzen Tag Schmerzen. Ich konnte nichts essen. Stell Dir vor, wenn du dann plötzlich 60 Stiche hast, das überlebst du nicht, auch wenn du kein Allergiker bist.“
Einer derart belagerten Beute sollte man sich nicht ohne Schutzanzug nähern, die Hornissen werden diese Beute verteidigen wie ihr eigenes Nest. Video von Juan Ramón Gentil Gonzáles
Ergänzung ohne Veränderung am Originaltext zum besseren Verständnis der Leser/innen durch Anmerkung der Redaktion der Seite Velutina-Army wie folgt:
Imker/innen prüfen u.a. durch Anheben des Deckels einen Bienenbeute, was darunter im Bienenvolk los ist: sind Bienen da, sind die Wabengassen mit Bienen besetzt, wo genau ist der Bienensitz, sehen sie vital aus? Regulär geht ein prüfender Imker/in nicht davon aus, das sich dort ein fremdes Volk eingenistet hat, das sich erschreckt und aus der Bienenbeute herausgeschossen kommt, wie es bei der Nestverteidigung von VVn üblich ist. Hier werden sich Arbeitsabläufe zur eigenen Sicherheit verändern. Der Einsatz von Königinnenabsperrgittern im Inneren der Bienenbeuten zwischen Boden und erster Zarge oder vor dem Honigraum lässt sich als Sperre vor Vvn nutzen. Hierbei ist aus imkerlicher Sicht unbedingt die Jahreszeit zu beachten, Polleneintrag und Drohenein- und ausgang ist damit nicht möglich. In Galicien ist der Druck der Vvn mengenmäßig so stark, das die Imker/innen sich nicht anders zu helfen wissen, als mit Badmintonschlägern ihre Bienenvölker zu verteidigen. Das findet zu der Zeit statt, in der Vvn die größte Volksstärke erreicht. Juan berichtet hier, das Vvn die eine Bienenbeute eingenommen haben, auf Angriff schalten, wenn sie erschreckt werden. Und zwar in den Fällen das entweder der Deckel geöffnet wird oder der Imker plötzlich auf das Flugloch zugeht und mit dem Schläger agiert. Das Verhalten von Vvn ist hier ähnlich einer Nestverteidigung. Bei den in Deutschland fliegenden Einzeltieren ist das noch nicht zu erwarten – wenn die Menge jedoch ansteigt, wäre das zu beachten.
Flugparalyse und Völkerverlust – ein Bericht von Juan Ramón Gentil Gonzáles 20.12.2024, Spanien
Anmerkung der Redaktion: Juan Ramón Gentil Gonzáles berichtet in diesem Artikel darüber, in welchem Zusammenhang er den Druck von Vespa velutina nigrithorax an Bienenständen sieht in Bezug auf entstehende Flugparalsyse (Paralyse = Lähmung) und damit den Einfluss auf die Bienenentwicklung und Gesundheit. Lest selbst:
„Die Flugparalyse ist das A und O. Ihr müsst begreifen, wie es funktioniert. Du musst den Imkern in Deutschland das erzählen, du musst sie warnen. Schutzkuppeln (= „Maulkörbe“) über den Eingängen die sind schon gut. In gewissen Situationen wird verhindert, dass die Vespa velutina nigrithorax (Vvn) hineinkommen. Aber was nützt es den Bienen, wenn sie selber ja nicht heraus kommen um sich versorgen, dann sterben sie an Hunger oder an Schwäche. Da sind die Krankheitswege natürlich vorhanden. Ja da kommen allerlei Viren ohne Probleme hinein, und das muss man verhindern.
Die Varroa hat leichtes Spiel, wenn da eine Lücke entsteht – entweder natürlich oder durch Vvn. Da vergeht eine ja Weile, bis die Königin wieder in die Brut geht. Was passiert da? Die Bienen veraltern, und die neue sind noch nicht da. Das gibt eine Riesenlücke. Die alten Bienen sterben ab, und es gibt keine neuen, die die Brut pflegen. Also das Volk geht sehr schnell ein, und dann ist es natürlich ein leichtes Spiel für Vvn noch mehr zu blockieren. Da kommt nichts raus, nichts hinein, und dann steigt der Stress so enorm, das kannst du spüren.
Wir haben so viele Völker verloren. Also ich würde jedem Imker raten, wenn er Vvn hat … wenn du mehrere Vvn vor jedem Volk hast, dann hast du eine Blockierung, Flugparalyse … da rate ich jedem Imker wenigstens, wenn er sonst nichts anders kann, mit einem Badmintonschläger sich davor stellen und paar hunderte Vvn totschlagen. Ich habe innerhalb von drei Stunden über 500 Vvn an einem Stand beseitigt, damit sich die Blockierung auflöst. So können die Bienen wenigstens aufatmen und vielleicht rausgehen. Die Flugparalyse in Verbindung mit dem Klimawandel und den Trachtlücken*: wenn die Königin aufhört zu legen, weil keine Tracht hineinkommt, dann kommt noch zusätzlich der Druck durch die Vvn. Was passiert ist klar? Da kommt kein Jungvolk nach. Da sind nicht genug Bienen vorhanden zum Pflegen und dann nimmt natürlich die Volksstärke rapide ab. Das begreift man eben nicht. Da ist dann auch noch Varroa dabei. Das ist ganz klar, die ist da. Die hat man ja vielleicht noch nicht behandelt. Und dann belegt sie natürlich die wenige Brut vollkommen. Ja und da heißt es dann, das war die Varroa. Nein nein, das ist nicht die Varroa alleine. Klar ist die Varroa dann das Offensichtliche. Aber es ist das ganze System, wie sich das entwickelt mit den Trachtlücken und der Vvn, die blockiert. Dann ist es natürlich ein Volk, das nicht arbeitet und keine Tracht einträgt. So ist ein Volk natürlich zum Sterben verurteilt, das ist ganz klar.
Wir haben durch dieses System in einem Jahr 50 Völker verloren. Wir hatten nicht begriffen, wie es passiert ist. Bis wir das Ganze analysiert haben. Das kann nur so sein. Mit den Jahren haben wir erlebt, wie es immer wieder passiert. Das ist dieser enorme Stress. Die Tracht kommt nicht hinein, da muss man nachfüttern und füttern, füttern, füttern und hoffen…. Durch irgendwelche Mittel muss man die Völker deblockieren, damit sie wenigstens ein paar Stunden arbeiten können. Pollen zum Beispiel, wenn keine Pollen in die Völker kommen, das ist das Schlimmste, was es gibt. Nektar nicht, aber wenn kein Pollen reinkommt, ist das der Tod **.
Wenn Vvn in das Bienenvolk reingehen, dann hat dieses Volk bereits verloren – schon viel früher, durch die Belagerung. Im Herbst, wenn die Völker der Vvn enorm groß sind, kommt plötzlich das ganze Vvn-Volk an den Stand. Wir erleben das oft, von einer Woche auf die andere, ist das Bienenvolk dann tot. Die Vvns brauchen dann enorm viele Proteine, aber auch Nektar. Wenn dann eine Trachtlücke ist, holen sie den Honig aus den Völkern, da können sie sich leicht ernähren.
Wenn du jetzt mehrere Stunden am Stand bist und die Vvn mit dem Schläger sichtbar erledigt hast, dann kommen die (erst einmal) nicht wieder. Sie beobachten dich. Sie fliegen über dich und suchen nach Möglichkeiten. Und wenn du da länger an einer Ecke des Standes nicht gewesen bin, dann sind sie plötzlich dort. Sie sind ganz gerissen***.“
Zitat Juan Ramón Gentil Gonzáles zu Flugparalyse und Völkerverlust 20.12.2024
Ergänzung ohne Veränderung am Originaltext zum besseren Verständnis der Leser/innen durch Anmerkung der Redaktion der Seite Velutina-Army wie folgt:
*Problem unerwartete Trachtlücken: Tracht = Futter Das bedeutet, durch fehlende konstante Futterversorgung kommt es zu Mangelentwicklungen im Bienenvolk. Zum einen ist für die bestehende Bienenbrut plötzlich zu wenig Versorgungsmaterial da, zum anderen passt die Bienenkönigin ihr Legeverhalten an das Vorhandensein oder die Abwesenheit + Abriss von Tracht = Futter an. Damit nimmt die Bienenmenge im Volk ab. In einem normal verlaufenden Bienenjahr stellt das kein Problem dar, aber es stellen sich inzwischen unplanbare Änderungen an sensiblen Entwicklungspunkten ein. Wenn es zum einen durch Klimaänderung (=trockener Sommer, kein Wasser, Blüten stellen die Nektarsekretion ein, Pollen stehen nicht wie gewohnt zur Verfügung durch verkürzte Vegetationsperioden) oder zum Anderen durch konstante Belagerung von Vvn am Bienenflugloch zu Futterabriss kommt, fällt das Bienenvolk aus dem jahreszeitlichen Tritt heraus und kann das unter Umständen nicht mehr ausgleichen.
**Pollen: Pollen sind als Eiweißquelle u.a. die Grundversorgung für die Bienenbrut.
***Lernverhalten von Vvn: Vvn lernt sehr schnell und ist ein guter Beobachter, sie passt ihre Strategie fortlaufend an. Ziel dabei ist, ein effizientes Erreichen ihrer Futterquelle. Sie ist eine Jägerin mit wachen Sinnen. Wenn sie bemerkt, das an einem Bienenstand Maßnahmen ergriffen werden, merkt sie sich Gestalt, Gegenstände, Uhrzeiten von Störungen und Gerüche. Genauso ist sie aber auch mit großer Begeisterung konditionierbar, z.B. für die in anderen Beiträgen angesprochenen Dochttopfmethode, eine Methode mit der Nektarholerinnen auf Dochttöpfen zum Monitoren eingesetzt werden können – denn sie entwickeln auch eine ausgesprochene Vorliebe für Lockmittel und liebt ihren Dochttopf als zuverlässig verfügbares Ziel. Einmal eingeflogen lässt sie sich nicht dran stören, auch wenn jemand daneben steht. Wenn der Dochttopf leer ist und sie die Person kennt die diesen befüllt, fliegt sich sogar gelegentlich dem Bringer neuen Futters beim Auffüllen hinterher. Eigentlich widersprüchlich, aber so ist sie.
Studie & Ergebnisse des Fallen-Experiments findest Du HIER
Landesanstalt für Bienenkunde Erna-Hruschka-Weg 6 70599 Stuttgart
Mit Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde wurden Fallen der Firma Bee Vital und Wagner auf Selektivität getestet. Fazit: an der Selektivität muss noch nachgearbeitet werden. Eine zeitlich begrenzte Nutzung der Fallen im frühen Frühjahr und im späten Herbst ist zu überlegen, da unsere heimischen geschützten Insekten dann noch nicht oder nicht mehr fliegen.
Gemäß den Bestimmungen des Naturschutzgesetzes (BNatSchG § 44 Absatz 1 Nr. 1 und § 4 Absatz 1 Satz 1 BArtSchVO) ist es untersagt, wild lebende Tiere der besonders geschützten Arten, wie die Europäische Hornisse Vespa Crabro, zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Das Aufstellen der Fallen stellt demnach einen Verstoß gegen das Naturschutzgesetz dar.
Vortrag von Dr. Susanne Meuser auf Youtube zu Vespa velutina
bitte Copyright beachten! CC BY-SA Dr. Susanne Meuser
In diesem Video berichte ich für das Saarland über die invasive ‚Asiatische Hornisse‘ Vespa velutina nigrithorax. Wenn Sie Vespa velutina sichten, melden Sie diese bitte umgehend mit genauer Ortsangabe, Sichtungsdatum, Sichtungsart (Wespe oder Nest oder beides) den entsprechenden Behörden. Ihr Ansprechpartner im Saarland: Herr Andreas Werno Ref. D/2 Arten- und Biotopschutz, Zentrum für Biodokumentation. E-Mail: a.werno(at)umwelt.saarland.de; Gebietsfremde Arten in der Tier- und Pflanzenwelt – Ansprechpartner – saarland.de
Am Bergwerk Reden 11. Informationen erhalten Sie auch gerne bei mir: meuser(at)saarlandimker.de. Ich zitiere im Rahmen meiner Stelle an der Universität des Saarlandes (Biowissenschaften Zoologie/Bienenforschung) und meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für den Landesverband Saarländischer Imker e.V., Fachbereich Bienengesundheit, aus der Vielzahl der Veröffentlichungen in Journals und in Bildform meiner Kolleginnen und Kollegen weltweit. Die Veröffentlichungen werden entsprechend zitiert, das Copyright bitte beachten. Vespa velutina kann auch bei uns in Deutschland, wie es in anderen EU-Ländern bereits der Fall ist, zur Gefahr für Imkerei, weitere Landwirtschaft und einheimische Insektenwelt werden. Damit greift sie potentiell auch in andere ökologische Bereiche, wie z.B. die Vogelwelt, ein. Wüschenswert ist, dass wir in Deutschland mit zu ergreifenden Maßnahmen nicht in die Situation von Spanien und Frankreich geraten. Ihre Hilfe ist gefragt.
Allgemeine Sicherheitshinweise: Bitte versucht nicht, das Nest „mal eben schnell“ selbst zu entfernen. Die Vespa velutina nigrithorax (Vvn) zeigt sich in Nestnähe äußert aggressiv, verteidigt das Nest lang anhaltend mit einer Vielzahl von angreifenden Tieren.
Was ist zu tun?
Einzeltiere sind meist nicht aggressiv
bitte beobachte die Flugtiere mit Abstand
fotografiere das Nest – am besten mit aufsitzenden Tieren
melde die Sichtung über das entsprechende Meldeportal der Bundesländer
Nochmal: versuche AUF GAR KEINEN FALL das Nest eigenständig zu entfernen!
Hinweis für Imker: ein einfacher Imkeranzug bietet KEINEN ausreichenden Schutz bei der Näherung an ein Nest
Im Video unten von Thomas Beissel befindet sich nur eine Kamera im Raum und es wurde lediglich 1x an den Balken geschlagen. Es ist niemand im Raum der Wärme oder CO2 abgibt oder wild um sich schlägt. Das Nest ist ein verhältnismäßig kleines Primärnest mit einer geringen Anzahl Tiere:
Video von Yvonne Ilk zu Aggressivität am Nest – es ist ein Sekundärnest mit einer großen Anzahl Tiere.
Um Nester der Asiatischen Hornisse Vespa velutina nigrithorax (Vvn), zu suchen und zu finden, müssen die Tiere, die man auf Futterquellen entdeckt oder bereits auf Locktöpfe/Dochttöpfe konditioniert hat, markiert werden. Mit den markierten Tieren kann man dann Flugrichtungen und Flugzeiten bestimmen. Zum Markieren eignen sich Markierstifte, wie man sie auch für die Zeichnung von Honigbienen-königinnen verwendet. Gefangen wird das Tier mit Netz oder Schleier und wird dann in ein Zeichenröhrchen (für Honigbienen), o.ä. überführt. Man kann die Vvn auch durch den Schleier markieren, wenn man keinen Kescher und/ oder Zeichengeräte dabei hat. Lies hierzu auch gern den Beitrag zur Triangulation.
Es wurde nachgewiesen, dass Hornissen, deren Abdomen kleine Markierungen (z. B. Punkte) aufweisen, schneller und zuverlässiger zurückkehren als solche, deren Markierungen groß und dick aufgebracht sind.
Beispiel: Tiere mit kleinen Punkten kamen gleichzeitig, während eine dick markierte Hornisse erst nach der doppelten bis dreifachen Zeit zurückkehrte.(Quelle: WAG-VAH, A. Häußler-Wellenreuther, 04.11.2024)